Katholische Pfarrkirche St. Theodor, Köln-Vingst
St. Theodor war Paul Böhms erster Sakralbau. Der Vorgängerbau der Kirche war durch Krieg und ein Erdbeben im Jahr 1992 so stark beschädigt, dass er abgerissen werden musste. Nur der Quader des Glockenturms blieb erhalten. Den Wettbewerb für den Neubau gewann Böhm in einem Verfahren, in dem insgesamt 162 Entwürfe eingereicht wurden.
Die neue Pfarrkirche ordnet die städtebauliche Situation im Bereich um die Kirche und bildet zusammen mit den bereits bestehenden Bauteilen unterschiedliche Platzräume.
Über einen Windfang betritt man einen schlichten aber feierlich intimen Raum, der von zwei ringförmigen Rundwänden unterschiedlicher Radien gebildet wird. Diese nehmen den bestehenden Kirchturm in einer offenen „Umarmung“ auf und integrieren so den „alten“ Turm in den Neubau.
Um den Innenraum gruppieren sich Nischen, die in ihrer Höhe ansteigend auf den Altarbereich zulaufen, auf den die Dynamik des Kirchenraumes ausgerichtet ist. Über verglaste Deckenschlitze wird der Raum sowohl mit Tageslicht als auch mit künstlichem Licht versorgt, so dass im Inneren der Kirche auf Beleuchtungskörper verzichtet werden kann.
Der Neubau besteht aus 50 cm dicken eingefärbten monolithischen Leichtbetonwänden mit sandgestrahlten Oberflächen. Die Außenflächen sind mit einer veredelter Betonoberfläche versehen, der Turm innen und außen neu verputzt. Die Gesamterscheinung des Projekts drückt eine weltläufige, menschenfreundliche Frömmigkeit aus, die von außen einladend wirkt und neugierig macht, von innen jedoch Konzentration und Ruhe ausstrahlt.