Generaldirektion der Deutschen Post, Bonn
Wettbewerb 1997/98, 1. Preis, nicht realisiert
Der von der Deutschen Post AG für ihre Hauptverwaltung in Bonn ausgeschriebene Neubau steht an der Hangkante der Rheinaue. Er setzt die Kette der Bundesbauten fort, die mit Kanzleramt, Bundestag, Abgeordnetenhochhaus (»Langer Eugen«) beginnt und mit dem weißen Riegel von Joachim Schürmann endet, in dem heute die Deutsche Welle untergebracht ist.
Gewünscht war ein »echtes Hochhaus« (Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann), das bei den zweit- und drittplazierten Wettbewerbsgewinnern mit fast 180 m in die Höhe ragt. Damit wäre das 112 m hohe Abgeordnetenhochhaus von Egon Eiermann, ein Monument der Bonner Bundesrepublik, deutlich übertroffen worden.
Die städtebauliche Leitidee des Entwurfes bestand darin, den Bereich des ehemaligen Regierungsviertels zu komplettieren und ihm einen Endpunkt zu geben. Das Gebäude ist damit Teil einer Kette, beginnend mit dem Bundeskanzleramt, altem Abgeordnetenhaus, Langer Eugen bis hin zum Schürmann-Bau. Es integriert sich in dieses Konzept, indem es die Struktur der Schürmann-Riegel aufnimmt, sie jedoch nicht ins Endlose fortführt, sondern dem gesamten Bezirk durch den Querriegel und die vertikale Staffelung einen Schlusspunkt setzt.
Dieser Schlusspunkt sollte in Höhe und Lage nicht mit dem Langen Eugen konkurrieren. Der gewählte Gebäudetyp zeichnet sich durch hohe Flexibilität und kurze Verbindungen aus. Die einzelnen Gebäudeteile, die in ihrer Dimensionierung sowohl als Kombi-Büros als auch als konventionelle Büros oder in gemischter Form funktionieren, bieten pro Ebene 5 Abteilungen mit je 20 bis 30 Arbeitsplätzen und sind um eine zentrale Klimahalle gruppiert.