Zentralmoschee, Islamisches Kulturzentrum, Köln
2006-2009
Die Anlage gruppiert sich über einem gemeinsamen Sockel um einen zur Venloer Straße hin geöffneten Platz. Dieser wird über eine breite Rampentreppe mit der urbanen Stadt verbunden. In dem Sockel befinden sich ein Konferenzraum, ein Basar und verschiedene weitere Nutzungen.
Die einzelnen Gebäudeteile, die sich um den zentralen Platz gruppieren, haben unterschiedliche Funktionen.
Der langgestreckte Baukörper an der Fuchsstraße beheimatet im Wesentlichen die Verwaltung der DITIB, der Dachorganisation der Moscheen mit türkischem Kontext in Deutschland.
Am Platzkopf ist ein Bibliothekshaus gelegen. Davor findet sich ein Brunnen, der über eine Glasdecke die Platzfläche mit dem Basar optisch verbindet. Das Plätschern des fließenden Wassers, Symbol für Leben und Bewegung, lockt die Menschen auf den Platz und so entstehen Begegnungen und Gespräche und man setzt sich zu einem Tee in das benachbarte Teehaus.
Im Anschluss daran schließt sich das Gebäude für das rituelle Waschen an, das auch Räume für einen Kindergarten etc. aufnimmt.
Während diese Bauteile durch eine konventionelle Struktur geprägt sind, ist der eigentliche Gebetsraum durch sechs Schalen gebildet, die sich über senkrechte Wände zu einem schützenden Dach über dem Sakralraum wölben.
Die Zwischenwände dieser Struktur sind transparent verglast und tragen dazu bei, das der Raum einen hellen und zugleich bergenden Charakter erhält. Es entsteht eine Verbindung von innen nach außen und von außen nach innen.
Zu einer Einheit werden diese Bauteile sowie ihr Sockel durch die Materialität der Fassade. Es handelt sich um eine Betonfassade, die durch die Schalhaut leicht strukturiert und dann in der Oberfläche aufgeschlagen, gestockt wurde. Dieses Material korrespondiert hervorragend mit dem Eichenholz der Fenster und Balustraden der Erschließungsbalkone. So bekommt das Ensemble einen warmen, Beständigkeit ausstrahlenden Charakter.
Während sich die profanen Gebäudeteile in Körnigkeit und Höhenentwicklung an die Umgebung, das Gewebe der Stadt, anpassen, sticht der eigentliche Gebetsraum aus diesem heraus. Er ist, wie alle Gebäude, die sich die Gemeinschaft einer Stadt als etwas Besonders, als Schmuck für die Stadt erbaut, wie Theater, Konzertsäle, Museen, Kirchen etc., ein Zeichen für das, was die Stadt und ihre Bewohner ausmacht.